Chronik des OV-Geisenheim (Ehemals Lorch)

1958:

Gründungsversammlung in der ehemaligen Gaststätte „Vater Jahn“ in Lorch. 15 freiwillige Helfer melden sich an. Herr Hans Weber wird zum Ortsbeauftragten bestellt.

1959:

In Ihrer Freizeit beginnen die Helfer mit Aufräumungsarbeiten für den Bau einer Unterkunft. An den Dienstabenden wird die Grundausbildung vermittelt. Ende des Jahres wird die Einweihung der neuen Unterkunft gefeiert. Für den Rettungsdienst auf dem Wasser erhält der OV Lorch ein Stahlboot mit Innenborder.

1960:

Erstmals fahren Helfer des OV zur Erweiterung der Ausbildung im Schwimmbrückenbau und Rettung aus Wassergefahr an die Bundesschule nach Hoya (Weser).

1961:

Einsatz beim Hochwasser im Wispertal. 25 Helfer waren eingesetzt.

1962:

Bei einer Übung im Wispertal wurde eine Behelfsbrücke (Tragfähigkeit 8t) errichtet. In Frankfurt-Niederrad findet eine Großübung mit Beteiligung aller südhessischen Ortsverbände statt.

1963:

Als erstes Fahrzeug erhält der OV einen Mannschaftslastwagen (MLW). Während einer 2-Tage-Übung wurde der Bau von Behelfsstegen über die Wisper geübt.

1964:

Anlässlich der Jahresübung wurde ein 25m langer Hängesteg im Wispertal errichtet.

1965:

Schwerpunkt der Ausbildung ist das Herrichten von Anlegestegen und das Fahren auf dem Wasser. Dabei erfolgt die Auswahl geeigneter Helfer zur Ausbildung von Bootsführern.

1966:

Die im Wasserdienst erlernten Fähigkeiten werden anlässlich einer zweitägigen Übung im Germersheim am Rhein unter Beweis gestellt. Die 22 Lorcher Helfer werden durch 6 Helfer des OV Wiesbaden verstärkt.

1967:

Bei einer Katastrophenübung des Rheingau-Taunus-Kreises im Raum Presberg wird erstmals die Zusammenarbeit von freiwilliger Feuerwehr, dem Sanitätsdienst und dem THW geübt.

1968:

In diesem Jahr erfolgt die Verkündung des Gesetzes über die Erweiterung des Katastrophenschutzes. Der OV Lorch erhält den Auftrag, einen Bergungszug aufzustellen. Der neue Aufgabe entsprechend erfolgt die Auslieferung von zusätzlichem Gerät. Die Ausbildung wird am Standort und auf dem Übungsgelände der Katastrophenschutzschule Hessen in Geisenheim-Johannisberg durchgeführt. Die bereits bestehenden guten Verbindungen zu dieser Schule werden weiter ausgebaut. In diesem Jahr feiert der OV dein 10 Jähriges Bestehen. Ortsbeauftragter Weber und zwei weitere Helfer werden mit dem Helferabzeichen in Gold ausgezeichnet.

1969:

Nach einem Felssturz in Lorchhausen kommt der OV Lorch/Rhein, verstärkt durch den OV Zorn zum Einsatz. Die durch Hochwasser überflutete Wisperstraße wird mit einem 70m langen Bohlensteg begehbar gemacht. Auf der Lohwiese findet erstmals eine große Einsatzübung unter Beteiligung der Ortsverbände aus Wiesbaden, Bad Homburg, Limburg, Idstein und Lorch statt. An den „12 Aposteln“ im Kammerforst wird die verfallene Sitzgruppe erneuert.

1970:

Das THW Lorch, verstärkt durch Wiesbadener Helfer, baut in Niederwalluf einen Tonnensteg als Anleger für eine Segelregatta in einer Länge von 54m. Am Rhein-Pavillon übt der OV mit Verstärkung aus Wiesbaden, Bad Homburg und Offenbach sowie der freiwilligen Feuerwehr und dem ASB Lorch den Einsatz bei einem Schiffsbrand. Mit dem Neubau der Unterkunft in der Bleichstraße wird begonnen.

1971:

Während der Sommerübung baut der Bergungszug einen 30m langen Seilsteg. Um das Übungsgelände zu erreichen, wird eine stark beschädigte Brücke auf eine Tragfähigkeit von 15t verstärkt.

1972:

Im Rahmen der Ausbildung wird eine einsturzgefährdete Scheune in Geisenheim abgerissen. Im gleichen Ort wird eine ca. 30m hohe morsche Pappel abgetragen. Im Dezember wird eine neue Unterkunft eingeweiht.

1973:

Im Frühjahr des Jahres erhält der Bergungszug seine Einsatzfahrzeuge. Dies sind: ein Gerätekraftwagen (GKW), zwei Mannschaftskraftwagen (MKW), und ein VW-Kombi als Führungsfahrzeug. MLW und Stahlboot werden abgezogen. Peter Schneider wird zum Zugführer des Bergungszuges bestellt. Das zunehmende Interesse Lorcher Jugendlicher führt zur Bildung einer Jugendgruppe zur ZF Peter Schneider.

1974:

Anlässlich der Sommerübung in einem ehemaligen Quarzitsteinbruch werden Methoden der Bergung aus Höhen und Tiefen geübt. Die Jugendgruppe nimmt erstmals daran teil.

1975:

Der Ortsverband erhält als Sonderausstattung ein Mehrzweckboot (MZB) mit einem 40PS starken Außenbordmotor. Der auf Initiative des Standortältesten Siegel wiederhergestellte „Daubener Säuerling“ wird durch eine vom OV Lorch/Rhein gebaute Fußgängerbrücke über die Wisper zugänglich gemacht. Der Bergungszug Lorch wirkt bei einer Brandschutzübung auf dem Werksgelände der Firma Fritz Werner in Geisenheim mit.

1976:

Der OV Lorch veranstaltet erstmals einen „Tag der offenen Tür“. Im September übt der Bergungszug bei der Wehrbereichsgefechtsübung „Deutsches Eck“ die zivil-militärische Zusammenarbeit.

1977:

ZF Schneider, Gruppenführer Mohr und Truppführer Hans Keiper werden mit dem THW Helferabzeichen in Gold ausgezeichnet. Im Oktober nimmt der BZ Lorch an der vom RP Darmstadt angeordneten Übung „Herbstwind“ teil.

1978:

Der Landrat der Rheingau-Taunus-Kreises ordnet die Katastrophenschutzübung „Sturmvogel“ an. Der Bergungszug Lorch errichtet hierbei in Aarbergen-Michelbach eine Notbrücke über die Aar. Im Rahmen seiner Aufgaben führt der OV erstmals Übungssprengungen auf dem Standortübungsgelände Lorch durch.

1979:

Im Untertage-Gerätedepot der Bundeswehr wird in Zusammenarbeit mit der dortigen Brandschutzgruppe eine Einsatzübung unter erschwerten Bedingungen durchgeführt. Während einer Nachtübung baut der BZ einen Fußgängersteg über den Diefenbach bei Sauerthal. Aus Anlass des 20 Jährigen Bestehens des Ortsverbandes wird ein „Tag der offenen Tür“ veranstaltet. Für seine Verdienste um den Aufbau des THW in Lorch erhält Kreis- und Ortsbeauftragter Hans Weber das THW-Ehrenzeichen in Silber. Er übergibt gleichzeitig die Führung des Ortsverbandes an seinen Nachfolger Hans-Jürgen Knauf. Im August bedauert der Ortsverband das Ableben seines Gründers und langjährigen Ortsbeauftragten Hans Weber. Die Führungskräfte des BZ nehmen im Oktober an der Stabsrahmenübung „Donnerschlag“ in Lorch-Bodenthal teil.

1980:

Zugtrupp und Bootstrupp unseres Bergungszuges und die Fachberater im Stab HVB nehmen an der Rahmenübung „Rheingau-Taunus I“ in Geisenheim teil. Auf Initiative des Ortsverbandes Lorch wurde erstmals ein „Tag der Lorcher Hilsorganisationen“ auf der Lohwiese durchgeführt. Alles Hilfsorganisationen und die Polizei wirkten mit. Im Rahmen der Ausbildung „Behelfsbrückenbau“ wird eine Holzbrücke, Tragfähigkeit 16t, in Schlangenbad-Georgenborn in Zusammenarbeit mit den Ortsverbänden Idstein und Heidenrod-Zorn instandgesetzt.

1981:

Während der dreitägigen Sommerübung errichtet der Bergungszug erstmals einen 42m langen Hängesteg über unwegsames Gelände im ehemaligen Quarzitsteinbruch. Beim „Tag der offenen Tür“ in der Katastrophenschutzschule des Landes Hessen in Johannisberg führte der Bergungszug Lorch einem großen Zuschauerkreis Methoden der Bergung aus Höhen und aus Trümmern vor. Bei der vom RP Darmstadt angeordneten, grenzüberschreitenden Katastrophenschutzübung „Mövenschrei“ wirkte der BZ Lorch sowohl bei der Vorbereitung als auch die der Durchführung der Übung mit.

1982:

Im Juni führt der OV Lorch Gesteinssprenungen zur Verbreiterung von Holzabfuhrwegen durch. Bis zum Ende des Jahres hat sich die Zahl der Helfer auf 35 erhöht. Der überwiegende Teil dieser Helfer ist zur Wahrnehmung dieser Aufgaben vom Wehrdienst freigestellt.

1983:

Nach Abschluß der Neugliederung der hessischen THW-Einheiten erhält der Ortsverband Lorch neue Aufgaben. Zusätzlich zu dem bereits bestehenden Bergungszug werdeneine Pontonfähren-Gruppe und ein Materialhaltungstrupp aufgestellt. Ein zweites Mehrzweckboot soll die Wasserdienstausstattung komplettieren. Am 2. Und 4. September feiert der THW Ortsverband Lorch sein 25 jähriges Bestehen.

1984:

Das THW Lorch leidet unter akutem Platzmangel. Ein Mercedes LKW und das Mehrzweckboot müssen in der rd. 3 km entfernten Rheingau-Kaserne untergestellt werden.

1985:

Im Rahmen der Sommerübung wird ein Trümmersteg im ehemaligen Quarzit- Steinbruch gebaut.

Bei einer Großübung des Rheingau-Taunus-Kreises, an der ca. 250 Hilfskräfte teilnehmen, wird ein Szenario mit 3 Explosionen simuliert.

Das THW Lorch ist an der Sprengung von 3 Fabrikschornsteinen beteiligt.

1986:

Ein Eis-Stau, der sich vor einer Brücke im Wispertal gebildet hat, wird beseitigt, um ein nahestehendes Wohnhaus vor Überflutung zu schützen.

In Frankfurt ist der Ortsverband an der Errichtung einer Notunterkunft (Zelt- stadt inklusive Infrastruktur) beteiligt.

 

1987:

Bergung der Steganlage des WSV Lorch, die sich bei Hochwasser (und starkem Treibgut) gelöst hat.

1988:

Beim Hochwaser (Pegel Bingen: 6,14m) hilft das Lorcher THW mit Sandsäcken und Pumpen.

Zur 30-Jahr Feier begeht der OV Lorch einen „Tag der offenen Tür“ in der Unterkunft in der Bleichstraße. Es sind aktuell 42 Helfer gemeldet.

Die Stadtverordnetenversammlung gibt „grünes Licht“, durch Überbauung der benachbarten Pumpstation die Unterkunft räumlich zu erweitern.

1991:

Eine alte Doggenkelter (Traubenkelter) wird aus dem Keller des Pfarrhauses ausgebaut und nach der Restaurierung vor der Kirche wieder aufgebaut.

1992:

Der mittlerweile 15 Jahre alte MTW wird durch ein neues Fahrzeug ersetzt.

1994:

Nach dem Abzug der Bundeswehr aus Lorch bezieht der Ortsverband am 02. Juli seine neue Unterkunft im ehemaligen Offiziersheim in der Hüttenmühle. Platz für die Fahrzeuge des OV ist nur im benachbarten (rd. 2 km entfernten) neuen Gewerbegebiet in der früheren Panzerinstandset- zungshalle. Die neue Unterkunft bietet viel freie Fläche rundum, sie hat aber auch einen hohen Unterhaltungsaufwand.

OB Hans Jürgen Knauf gibt sein Amt wegen der Belastungen durch andere Ehrenämter nach 15 Jahren an seinen Nachfolger Matthias Biala ab. Für seine Verdienste wird Knauf mit dem THW-Ehrenzeichen in Silber geehrt.

Der Ortsverband erhält einen neuen MKW (Mannschaftskraftwagen).

1995:

Bei einer gemeinsamen Übung mit der Feuerwehr in Geisenheim, wird eine Schadenslage „Gasexplosion in der Hospitalstraße“ angenommen.

Das THW strukturiert seine Bergungszüge um. Künftig bestehen sie aus einem Zugtrupp, der 1. und der 2. Bergungsgruppe und einer Fachgruppe. Das THW Lorch war Gastgeber, als die neuen Strukturen den Ortsverbänden im Geschäftsführerbereich Frankfurt vorgestellt werden.

1996:

Mit dem THW-Ortsverband Hofheim und dem dortigen DRK wird eine gemeinsame KatS-Übung durchgeführt. Geübt wird das Bergen aus Tiefen; dabei wird auch der ehemalige Mühlgraben (ein Tunnelgewölbe ca. 70 m lang und nur ein Meter hoch) unter der Hüttenmühle einbezogen.

1997:

Das THW informiert an der Lorcher- und Rüdesheimer Hauptschule über das THW und die Möglichkeit der Mitwirkung. Besonders interessant fanden die Schüler den „feuerfesten Brennschneid-Anzug“. Die Aktion sollte auch der Vorbereitung zur Reaktivierung einer Jugendgruppe gelten.

1998:

Das THW feiert sein 40-jähriges Bestehen. Dietmar Winau wurde das Helferzeichen in Gold mit Kranz verliehen. Karl-Heinz Storck bekam das Helferzeichen in Gold und Paul Jost, Felix Eser und Helmut Weiler die THW- Ehrenplakette.