Über 50 Jahre ehrenamtlicher Einsatz bei der Bundesanstalt Technisches Hilfswerk. Jetzt verabschiedete THW-Landesgeschäftsführer Hans-Georg Hartmann Hans-Jürgen Knauf in seiner Position als Ortsbeauftragter für Geisenheim. Michael Göttert übernahm die Führung des THW-Ortsverbandes.
Ob er sich das auch gut überlegt habe, scherzten die Gäste. Viele, die zur Verabschiedung von Hans-Jürgen Knauf gekommen sind, blicken auf eine langjährige Zusammenarbeit zurück. Für den Vertreter des Landesverbandes war der Abend keine Verabschiedung, sondern vielmehr die Ehrung eines Lebenswerks. In seiner Zeit beim THW habe Hans-Jürgen Knauf Herausragendes geleistet und hinterlasse seinem Nachfolger ein bestens bestelltes Feld, mit neuer Unterkunft in Geisenheim und gefestigter Helferzahl.
Start mit langen Haaren
Dabei war der Start beim THW im Jahre 1968 alles andere als leicht. „Das war eine sehr bewegte Zeit und ich hatte damals noch schulterlange Haare“, erinnert sich Hans-Jürgen Knauf schmunzelnd. „Aber ich konnte die Kameraden schnell durch gute Leistung überzeugt.“ Danach ging es auf der Karriereleiter stetig nach oben. Vom Truppführer zum Gruppenführer und Zugführer, bis er 1979 in Lorch das erste Mal zum Ortsbeauftragten berufen wurde. Von 1980 bis 1990 übte er außerdem das Amt des Kreisbeauftragten für den Rheingau-Taunus-Kreis aus. 2007 übernahm Knauf erneut das Amt des Ortsbeauftragten. In dieser Amtszeit war der Umzug des THW 2012 von Lorch nach Geisenheim eine der größten Herausforderungen. Dieser Schritt sei die richtige Entscheidung gewesen, betonte Landrat Burkhard Albers, auch wenn den „waschechten Lorchern“ dies doch schwer gefallen sei.
Höchste Auszeichnung
Für seinen langjährigen Einsatz erhielt Knauf die höchste Auszeichnung der Bundesanstalt, das THW-Ehrenzeichen in Gold. Er lächelt bescheiden. „Es bewegt mich einfach immer wieder, wie viel Freude und Dankbarkeit man von den Leuten, denen man geholfen hat, zurückbekommt.“
Über 50 Jahre Ehrenamt, in dieser Zeit hat sich das THW von einer Zivilschutzorganisation zu einer modernen überregionalen Hilfeorganisation entwickelt. Das, so Landtagsabgeordnete Petra Müller-Klepper, sei gelebte Nächstenliebe. Bürgermeister Frank Kilian lobte die gute Zusammenarbeit des THW mit der Freiwilligen Feuerwehr Geisenheim und versprach, sich auch in Zukunft bei den städtischen Gremien für die Förderung einzusetzen.
(Bericht aus dem Wiesbadener Kurier vom 16.11.2015)