Am 28.6.2014 hatten die Geräte und Helfer des THW-Ortsverbandes Geisenheim ihren großen Auftritt: Neben dem Weinprobierstand am Geisenheimer Rheinufer präsentierten sie sich alle. Anlass war die Segnung und offizielle In-Dienst-Stellung von zwei Booten - einem MzAB und einem GFK-Sturmboot - sowie einem Gerätekraftwagen.
Zunächst wurde das neue Jet-Float-System am Rheinufer aufgebaut, die Boote zu Wasser gelassen und die Fahrzeuge und Geräte auf dem Gelände verteilt. Ein Informationszelt zeigte die Tätigkeiten des Ortsverbandes Geisenheim und hielt Informationsmaterial bereit. In einem Pavillon der THW- Jugend konnten Luftballons aufgepustet und Buttons selbst gestaltet werden.
Um 14 Uhr war es soweit. Die THW-Helfer und ihre Gäste versammelten sich um das Rednerpult am Weinprobierstand. Der Ortsbeauftragte vom THW Geisenheim, Hans Jürgen Knauf, begrüßte alle Anwesenden. Da die evangelische Pfarrerin Ulla Schneider und der katholische Pfarrer Georg Franz einen engen Terminkalender hatten, wurde mit der Segnung des neuen Gerätes begonnen. Die beiden Geistlichen widmeten sich ausgiebig der Frage, warum Fahrzeuge gesegnet werden. Frau Schneider stellte dabei heraus, dass die Boote „keine Vergnügungsdampfer“ seien und würdigte, dass das THW „für andere da ist, wenn es schwierig wird“.
Mit Sekt tauften die Geisenheimer Weinkönigin Carina und die Weinprinzessin Alexandra das MzAB auf den Namen „Blaubach“ und das Sturmboot auf „Wisper“. Hans Jürgen Knauf erläuterte in einer kurzen Ansprache die Bedeutung der Namen: Sie sollen die Verbundenheit mit dem früheren Standort des Ortsverbandes, Lorch, und mit der neuen Bleibe in Geisenheim zeigen. Das MzAB wurde am 23.11.2013 nach Geisenheim geholt. Am gleichen Tag verunglückten zwei THW-Helferinnen auf der Elbe in Magdeburg mit einem baugleichen MzAB. Angesichts dieses tragischen Unfalls hatten die Helfer des Ortsverbandes Geisenheim dann den Wunsch, die neuen Geräte kirchlich segnen zu lassen.
Der Geisenheimer Ortsbeauftragte wies auf ein neues Logo hin, was auf den beiden Booten zu sehen ist. Es zeigt im typischen THW-Zahnkranz den Rheingauer Dom in Geisenheim, umspült von den Wellen des Rheins und auf dem Berg über den Weinbergen, das Johannisberger Schloss.
Damit übergab Hans Jürgen Knauf das Wort an die Gäste. Die Geisenheimer Weinkönigin und die Weinprinzessin wünschten “alles Gute, und dass alle heil aus den Einsätzen zurück kommen“. Der Landrat des Rheingau-Taunus-Kreises, Burkhard Albers, und der Bürgermeister der Stadt Geisenheim, Frank Kilian, lobten das ehrenamtliche Engagement der Helfer. Der Kreisbrandinspektor Joachim Dreier betonte zudem, dass die gesamte Gefahrenabwehr des Kreises gestärkt sei, er aber trotzdem „möglichst wenige Einsätze“ wünscht - denn diese sind immer mit dem Leid Anderer verbunden.
Als nächstes ergriffen der THW-Landesbeauftragte Werner Vogt und der THW-Landeshelfersprecher Dieter Held das Wort. Zusammen mit dem Geschäftsführer des Geschäftsführerbereiches Frankfurt, Holger Hohmann, nahm Werner Vogt einige Ehrungen vor. „ Wir beginnen mit der höchsten Auszeichnung des heutigen Tages“, so kündigte Holger Hohmann die Helferzeichen in Gold an, welche er an Thomas Müller und Jörg Steinheimer überreichte. Thomas Müller wurde zusätzlich für 25 Jahre Mitgleidschaft imTHW geehrt. Dann kamen die Flutorden für den Einsatz beim Hochwasser an der Elbe 2013 dran. Damit ausgezeichnet wurden: Christian Eichholz, Frank Etterwendt, Michael Göttert, Jan Frederik Hadwiger, Axel Jost, Markus Müller, Thomas Müller, Carsten Offers und Kerstin Wigger.
Abschließend bedankte sich Hans Jürgen Knauf bei allen Gästen und besonders bei den Helfern des OV Lahnstein, die „ihr eigenes MzAB mitgebracht haben, damit das Geisenheimer nicht so allein ist“. Alle Gäste wurden eingeladen, mit den drei Booten einen Ausflug auf dem Rhein zu unternehmen, Dieses Angebot wurde beigeistert angenommen. Auch die Fahrzeug- und Geräteschau und die Informationsstände waren gut besucht.
Der erfolgreiche Tag klang beim gemeinsamen Grillen in der Unterkunft aus.